Samstag, 25. Januar 2025
AZ 5 Erzählungen Musikstücke
ziegen, 19:07h
Die CD Leon hat oft ein Brett vor dem Kopf von 2023 bietet einen von Christian Nagel besorgten Querschnitt meines rund 25jährigen Liedschaffens. Sie enthält 28 Titel. Deren Texte folgen hier führend. Zum geringen Teil sind es auch nur Instrumentalstücke. Anschließend stelle ich 58 weitere Stücke aus meinem »Fundus« vor. Davon erhoffe ich mir eine zweite Platte.
~~~ Ich bitte Sie allerdings dringend, meine Liedtexte nicht mit Gedichten zu verwechseln. Bei mir arbeiten Text und Musik immer mehr oder weniger eng zusammen. Da hier kein »Hörbuch« vorliegt, können die Liedtexte also kaum mehr als die Andeutung liefern, worum es in dem jeweiligen Stück geht. Immerhin gebe ich aber Links auf die Noten beziehungsweise Leedsheets sämtlicher Stücke, außerdem einige Hörproben. Diese sind jedoch über alle fünf Bände gestreut.
Sommerabend
Am Scheunendach steht der Mond wie ein Ohr, hörts Fledermäuschen durch die Dämme-rung schwirrn. Die Hoflinde, früh in Träumen verlorn, atmet erbarmungslos ihre Süße zu mir.
[$] no sommerabend (pdf, 17 KB)
Hurtiges Flüßchen
Hurtiges Flüßchen, berichte den Meeren, ich sei nicht versessen drauf, weit weg zu sein. Kühlst mir die Waden. Libellen verquirln / Heuduftes Schwaden, statt Möwen, die schrein.
[$] no fluesschen (pdf, 30 KB)
Kleiner Bahnhof
Unkraut im Schotter, die Schienen verrostet, die Uhr steht auf Mond. Schönes Gebäude. Die Fenster verrammelt, daß niemand drin wohnt. / Kommt da nicht trotzdem ne Lok angestampft? Schält sich da nicht ne Person aus dem dichten Dampf? / Onkel aus Georgia, wie nett, daß du mal nachschaust, worans mir grad mangelt. Lady aus Yorkshire, du hättst dir wohl zu gern einen Dichter geangelt. / Doch mir zu Füßen beugt sich ein Fingerhut über das Gleis. Läutet mit Blüten, die hübsch sind, Alarm, daß er unversehrt bleibt.
[$] no kleiner bahnhof (pdf, 21 KB)
Klavierkonzert
Dank des schwarzen Lacks könn' alle Pianisten immer noch zwei andre huschende Hände erspähn. Das wirkt anspornend kraft des Wissens, daß die Konkurrenz nicht schläft.
[$] no klavierkonzert (pdf, 28 KB)
Schneeschippen
Wo hängt die Mütze, wo liegen die Handschuh? Pack dir den Schieber, Alter, es schneit. Wo bleibt die Neugier, was heut wohl unterm Schnee zum Vorschein kommt. Nachbars Köter hebt grad ein Bein. / Hätt mir gern Kräuter vom Beet geschnitten, mich nach dem Mahl in den See geschmissen. Wär jetzt zu kalt. Bin schon zu alt. / So an die Säge, den Ofen gekettet, kommt man sich selber wien Köter vor. Wo bleibt die Neugier, was heut sich aus den Schals und Mänteln schält. Radio sagt, ein Tramp ist erfrorn. / Hätt gern Holunder und Harz gerochen und einer Nixe das Herz gebrochen. Wär jetzt zu kalt. Bin schon zu alt.
[$] no schneeschippen (pdf, 20 KB)
Gottes Langsamkeit
Erster Müßiggänger war Gott. Schuf er die Welt doch in sechs Tagen. Tat es nicht durch ein Fußaufstampfen, Fingerschnippen, ja Wimpernschlag – nein, der Allmächtige sprach bescheiden: »Alter, laß dir Zeit!«
[$] no langsamkeit (pdf, 18 KB)
Im Schloßpark
Während sie träumt; ihren Rollstuhl um die Denkmäler lenkt; wird die Wolldecke auf ihren Knien / von paar stummen fetten Flocken Schnee getränkt. – Wie lang hat wohl der gefrorne Atem Gottes gebraucht, bis er endlich hier im stillen Schloßpark im Schoß ner jungen lahmen Frau auftaut?
[$] no schlosspark (pdf, 29 KB)
Die Erinnerung
Läßt sich nicht lernen, nicht kaufen, nicht stehlen; / und fehlt sie, schlägt niemand Alarm. / Wer nichts hat, an das er sich irgendwann erinnern kann, / hat Pech: er bleibt auf immer arm.
Noten Erinnerung
Fauré
[Instrumental]
[$] faure (pdf, 22 KB)
Sängen Vögel
Sängen alle Vögel im Chor, könnten sie uns sehr erschüttern. Aber sie sind nicht blöd: Haben sich geschworn, niemals einen Dirigenten mit durch zu füttern.
Noten Sängen Vögel
Hafenbar
An verwaister Promenade klingeln nur die Seile der Fahnenmasten. Statt Laternen Sterne, die funkeln: tuns vermutlich ohne Absicht. Vor mir liegen Boote, sogar Jachten, die zu meinem Auftritt leise schunkeln.
[$] no hafenbar (pdf, 27 KB)
Herzliches Beileid
Was mich stets ergreift, ist mein Geburtstag. Alle Briefe schwarz gerahmt. Jeder Mensch spricht mir sein Beileid aus, weil ich damals, wie sie wissen, ungefragt / sterbliche Gestalt annahm.
[$] no beileid (pdf, 27 KB)
Wird eins geboren
Wird eins geboren, schreits wie am Spieße, obwohls doch Ohren hat, Herz und süße Füße. Wo läg der Mangel? Wenns trotz aller Muttermilch noch brüllt und bös strampelt, oh? / Oh, wie wars gemütlich im Bauche, im Dämmer und im Dampf. Jetzt jedoch erwartet uns Haue im eitlen Lebenskampf.
Noten wird eins geboren (pdf, 16 KB)
Inflation
Kleinstadt und Rettich, die Steuer, der Bauch / blähn sich im Zug des Fortschritts unge-mein auf. Selbst unser Weltall, heißt es, dehnt sich hartnäckig ins Nichts. Dessen Ge-schmack hat auch längst der Rettich.
[$] no inflation (pdf, 24 KB)
Brett-Rag
Leon hat oft ein Brett vor dem Kopf. Alle Nachbarsbuben hänseln ihn laut. Doch wie blöde steht die Bande da, wenn Leon sie durch ein Astloch beschaut.
[$] no brett-rag (pdf, 26 KB)
Lieber Fliegenpilz
Lieber Fliegenpilz, nachdem ich dich gegessen habe, bin ich, wie es aussieht, gar nicht tot. Vielmehr scheine ich zu fliegen, während unter mir das Herbstlaub loht. Und wie prächtig leuchtest du in Rot!
[$] no fliegenpilz (pdf, 28 KB)
Kopf hoch
Grämt dich der Verdacht, daß du nie etwas Einzigartiges schaffst, sei gewiß, es gibt keinen Mensch, der dir je dein Sterben vormacht.
[$] no kopf hoch (pdf, 26 KB)
Blues in C
[Instrumental]
[$] blues in c (pdf, 19 KB)
Im Langen Hain
Der Überdruß an der globalen Show verdirbt mir selbst das Pink des Tausendgüldenkrauts. Ich werfe mich ins Moos und bleibe liegen, bis mirn Schwarzspecht eine Kiste haut. Die Waldfee hats jedoch erspäht und zirpt: Mein Süßer, sag mir, was dich grad so heftig würgt.
[$] no langer hain (pdf, 17 KB)
Die Feindseligkeit
Die Feindseligkeit stellt der Mensch gewöhnlich ungern ein, weil sie ihn, wie das Wort schon sagt, trotz des Ärgers glücklich macht. Viel Feind viel Ehr! Echte Feindschaft läutert bis ins Blut. Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Selig macht die Wut.
[$] no feindseligkeit (pdf, 27 KB)
Spargelzeit
Höhnt aus der Wiese die Wachtel »Bück dich nur!«, während die Sonne erbarmungslos den Sand durchglüht, bohrt sich für Ljuba das Messer, das den Spargel sticht, jubelnd ins aufgeschwemmte Fleisch des Herrn, der sie um dies Land betrügt.
[$] no spargelzeit (pdf, 26 KB)
Kriege
Die daran verdienen, den Staatssekretär schmiern, sind leider nie dieselben, die die Kriege führn. Rüstungshaushalt, Sturmangriffe, Trauermärsche, Rollstuhl, Blutzoll, Grabgebinde zahln wir Ärsche.
[$] no kriege (pdf, 25 KB)
Umkehr
Gott warf sein Internet aus, daß wir drin zappeln. Er möchte Rückentwicklung: bis zu den Affen. So fällt der Weltuntergang durch ein paar Atombomben flach. Qualvoll bedächtig solln wir die Umkehr schaffen.
Noten Umkehr
Neue MitläuferInnen braucht das Land
Nein, die Hand geb‘ ich dir heute lieber nicht. Sieht das jemand, heiß‘ ich Mondkalb-leugner. Weiß man schon, ob nicht das Virus auf ihr sitzt? Bin von dieser »Pandemie« gebeutelt. / Wenn ich mich zu oft in deiner Nähe halt', läßt mich ein Beförd'rungsstop es büßen. Dabei könnt ich doch als Unterstaatsanwalt insgeheim so manches Leid verhüten. / Sitze ich des abends mit Madam beim Tee, tragen wir natürlich keine Masken. Morgens, beim Rasier'n, tut mir der Spiegel weh. Irgendwie ist alles recht belastend.
Noten neue mitlaeuferinnen braucht das land 2 (pdf, 16 KB)
Wer hat den Krieg befohlen
[Instrumental]
[$] wer hat den krieg befohlen (pdf, 21 KB)
Lied der Mollowina
Ja, ich weiß, es gibt ne Menge Länder mit blauem Himmel, Walnüssen, Klatschmohn. Doch ich kenn‘ nur, glaubt mir‘s, ein Land, eins nur, in dem mein Schatz wohnt. Und so reis‘ ich morgen wieder hin. / Mollowina, Land am Fluß Kus, wo ich glücklich bin. / Warum fährt er denn nicht umgekehrt zu ihr, dieser Lümmel? – Weil er gebraucht wird. Haben ihre fetten Herrn verjagt, und jetzt muß der Sauhirt alle Staatsgeschäfte selber führ'n. / Mollowina, Land am Fluß Kus, öffnet Herzenstür'n.
Noten lied der mollowina (pdf, 15 KB)
Andacht
Klar ist die Winternacht. Ich steh vorm Haus. Schlage mein Wasser ab unter dem Kirschbaum, der kahl ist, und äuge beim Pinkeln befremdet hinauf. / Hab ich nen Weihnachtsbaum? Ist er doch übersät mit goldenem, glitzerndem Schmuck. Hole die Leiter, Mann, und irgendein Gefäß, um ihn rasch zu pflücken, wenn grad keiner guckt. / Führ dich nur lustig auf, Pinkellaus. Wir ziehn hier Kreise, ob kalt oder heiß, ist egal, aber du, Freund, zerfällst schon in Kürze zu Staub.
[$] no andacht (pdf, 20 KB)
Abgang
[Instrumental]
[$] abgang (pdf, 20 KB)
Das waren die 28 CD-Titel. Gesamtspielzeit knapp 62 Minuten. Nun die Stücke aus dem Fundus. Ihre hier gewählte Reihenfolge (alphabetisch) ist nur ein Notbehelf.
Ahnung
Fallen die Nüsse, modert das Laub, wälzt sich das Nebelgespenst übern Fluß, dämmerts mir, daß ich verschwinden muß. / Lockender Süden, Sonnenschein, edler Wein. Auch dort gibts Hügel, Prügel, Betrüger, Verdruß!
Noten ahnung (pdf, 14 KB)
Am Nil
Von den Papyrusstauden Lärm wien Wasserfall. Das sind die Schwalben, Kindchen, die nach Norden ziehn. Träume, sie hielten leere Körbchen umkrallt; schaukeln dann Partyspieße aller Sorten drin.
no nil (pdf, 28 KB)
An der Mole instrumental (¾, nicht schnell)
Noten an der mole (pdf, 15 KB)
Aufstand
Der Dom erzittert und wankt im Brausen meiner Orgel. Ich seh den Pfarrer: er bangt! Heißa, auch er wird gewiß tot aus dem Schutt geborgen.
no aufstand (pdf, 26 KB)
Beethoven an Elise
Diese fette Spinne in dem Rad, das so feingewirkt im Strauch hängt – hing sie nur vor deinem Schlafzimmerfenster, daß sie mir deine Träume finge!
no beethoven (pdf, 25 KB)
Der Blattabschläger
Hat an der Treppe ne Birke gepflanzt. Wächst auch, nur etliche Herbstwochen lang torkelt das Laub. Doch eh er fegt, sieht man ihn, wie er aufs Bäumchen einschlägt.
Noten blattabschlaeger 2 (pdf, 15 KB)
Der Fitnesser
Gern nimmt der Fitnesser Wald und Flur als seine Bahn. Wo hätt er eine schönere Kulisse für seinen stumpfen Wahn in den grellen Litzen? Fehlt noch ein Dompfaff, der auf der Mütze Trittbrett fährt.
no fitnesser (pdf, 27 KB)
Der Kanzler will kein Kind
1960er-Jahre-Lied von Schlackendörfer
Kanzler, du wirst rasch dicker, ach, du liebst bestimmt. Deshalb guckst du so bitter, weil: du kriegst ein Kind. / Geht dir schon an die Nieren, denn wie sollst du bald unser Deutschland regieren, mit so'm Plag am Hals. / Soll's Parlament beraten! Ruf' es aus die Not! Läßt dir dann's Kind wegschaben und bist wieder froh.
Noten der kanzler will kein kind (pdf, 15 KB)
Der Mensch wird alt
Der Mensch wird alt, damit ihn im Rückblick schaudert vor all den Torheiten, die er sich einst erla-aubte. Großmäuligkeit ist noch das Geringste. Gab mal ne Braut, die ihn als Hohlziegel beschimpfte.
Noten mensch alt (pdf, 18 KB)
Die Benachrichtigung
Verfaßt Dezember 2021
Gott sei Dank, als Polsterer kann ich ganz gut nähen, mein Sohn. Soll uns auf dem Rathaus die Woche die neuen Kennzeichen holn. / Hemden, Mäntel, T-Shirts sogar: alles mit Blauem Stern. Die Geimpften bleiben dann prompt diesem Krankheitsherd fern.
Noten die benachrichtigung (pdf, 14 KB)
Doppelt hält besser
Meuchelst du an Ostern deinen eignen Schwiegervater, geißelt die Presse dich als reichlich vertiert. Bohrst du per Drohne Indianer in den Krater, wirst du prompt vom Chef dekoriert. Gott gab den Menschen nicht umsonst alles doppelt: Ohren und Beine. Moral und Schweine. / Streben kleine Ländchen nach der nuklearen Bombe, zählt sie der Oberyankee zur Teufelsbrut. Das gilt jedoch nicht für Zwerge, die sehr fromm sind: Jordanesen, ihr meints nur gut. Gott gab den … / Sieht man Demonstranten unter Stalinbildern rennen, geifern die Leidblätter: Personenkult. Jubeln die Säle zu irgend nem John Lennon, gilt allein der Liedkunst die Huld. Gott gab den …
Noten doppelt besser (pdf, 16 KB)
Ein Duckmäuser
Hat sich geduldig aus dem Proletarjat hochgewurstelt. Sitzt sogar im Bundestag. Trug brav die Kleider des Bruders Otto auf und trug auch den Spott. / Hat schon ne Tochter auf dem Gyminasjum. Frisch geimpft und Champion in der Videokunst. Er läßt die Panzer gen Putin rolln. Das ist doch e-ehrenvoll. / Manchmal beim Tee kommts vor, daß er sich aufregt, weil die eigne Tasse in nem Fußbad steht. Demnächst führt ihn so ein Tobsuchtsanfall in die Irrenanstalt.
Noten duckmaeuser (pdf, 16 KB)
Greisengrüße
Wie wir zu kauen, kacken und klönen haben, wird uns früh beigebracht. Doch sich dem wieder zu entwöhnen, lernt man nur als Autodidakt.
no greisengruesse (pdf, 25 KB)
Herbstfahrt
Papa hätte lieber die Sportschau geguckt. Jetzt hat er schlechte Laune. Er flucht auf den scharfen Wind, das nasse Gras, denkt schon an die Sauna. / Jetzt schärft er mir ein: halt' die Schnur richtig fest, sonst geht das Mistvieh stiften. Dann fällt er in Trab, den Drachen überm Kopf. Der erklimmt die Lüfte. / Ich habe gehorcht. Mit nem Ruck heb' ich ab. Die Fahrt geht wohl nach Süden. Ich äuge noch mal zurück, wo Papa steht: platt wie'n Maulwurfshügel.
Noten herbstfahrt (pdf, 15 KB)
Herzlos
Schlackendörfer-Lied
Bläst doch erstaunlich in ihre Tröte, hat ein Gefühl für den Blues. Nur daß sie unvorteilhaft errötet, wenn ihr jemand sagt, sie mach‘ es gut. Mauerblümchen, Pechmarie, wer gab dir diese schlechten Karten. Damit kommst du nie ins Spiel, verzehrst dich nur im Warten. / Schiebt sich in Kneipen ein wenig linkisch durch das Gewühl an der Bar. Später das Übliche: sie betrinkt sich, / heimgekehrt, beim Spätfilm an den Stars. Warum reicht ihr nicht ein Clint, wenn sie den Bach quert, seine Hände? Weil sie alle herzlos sind, die hübschen starken Männer. [3 wie 1]
Noten herzlos (pdf, 17 KB)
Himmel & Erde
Ach die Kartoffel kennt keine Knospen, schaukelt nie in Kronen. Doch dafür erspart sie sich Licht und Sonnenbrand. Fühlt sich wohl in lehmigem Schoße, und so gehts mir auch mit dir. Reichst mir sogar Knospen, und dein stürmisches Schaukeln raubt mirn Verstand.
no himmel (pdf, 29 KB)
Hofkastanie
Hofkastanie, ich sehe mit Neid, was du an Bettzeug und an Dornen aufbringst, um deinen Nachwuchs zu schirmen. Doch dann kommt ein Soldat, und der tritt ihn zu Brei.
hofkastanie 2 (pdf, 15 KB)
Höhe der Zeit
Die Ärzte warnen davor, sich vom Zeitgeschehen abzukapseln. Wie das offne Türen aufstößt! Bin ich doch dem Zeitgeschehn verbunden wie jeder Baum mit den Vögeln, die täglich auf ihm rasten.
no hoehe (pdf, 27 KB)
Hörn Sie, lieben Sie Brahms? instrumental (¾, mäßig)
Noten hoern sie lieben sie brahms (pdf, 21 KB)
Hotel mit Bild
Es bietet Stille, Kost und Haufen an Zeit und überm Bett sogar nen Bild an der Wand. Da ist im Großformat die Spritze zu sehen; jene Superspritze, die ihn keimfrei aus dem Schmutz der Welt verbannt. Spritze, Spritze an der Wand, ja deine Nadel ist schön blank. Und sie ist paar Wochen, manchmal sogar 30 Jahre lang. / Man wirft ihm vor, er hätt' nen Kerl erschossen, der ihm im Weg war bei der Flucht aus der Bank. Der hat Sekunden in die Mündung gesehen und dann war die Angst vorbei für diesen ziemlich ahnungslosen Mann. [3 wie 1]
Noten hotelbild (pdf, 19 KB)
Im Schlaraffenland
Da perlt es durch den Schlauch, der an meinem Bett am Galgen hängt und leise zuckt. Da perlt der pure Nährstoff aus diesem Plastikbeutel stracks in meinen Magen, ohne daß ich auch nur müde kauen muß. Ja wer hätte das gedacht, daß ich auf meine alten Tage so bequem im Schlaraffenland lieg. Immer auf dem Rücken, immer zum Entzücken meiner treuen Gattin, die mich auch als schlaffen Mann liebt. / Da perlt es durch den Schlauch, der an meinem Bett am Galgen hängt und leise zuckt. Da perlt der pure Nährstoff aus diesem Plastikbeutel stracks in meinen Magen, ohne daß ich auch nur müde kauen muß. Ja das ist genial erfunden, daran kann ein Gott gesunden, Schwester Kim, Sie sind meine Zeugin. Niemals widersetz ich mich dem Windelwechsel. Zur Belohnung werde ich gemästet wie ein Säugling.
no schlaraffenland (pdf, 24 KB)
In der Friedhofsallee
Rückstände der Lindenblüte knirschen unter den Schuhen. Sehn wie knusprige Semmelbrösel aus. Oma streute sie mir auf die Nudeln. Waren in Butter geröstet. Dazu Pflaumenkompott. Wird jetzt auch Oma verköstigt, vom barmherzigen Gott?
Noten friedhofsallee 2 (pdf, 17 KB)
In wilden Fahnen
Ostwind reißt in wilden Fahnen Pulverschnee von Ackerschollen. Das entspricht meiner Wut auf ein paar Leute, die mir eiskalt Nichtbeachtung zollen. / Der zerfurchte Fahrweg bietet auch paar zugefror'ne Pfützen. Heißa, Bübchen, dein Stiefelabsatz lechzt schon. Tret' die Bande kräftig auf die Mützen! / Heimgekehrt ins Kläusnerhäuschen, schür' ich meinen Zimmerofen. Bin zufrieden und schnurre vor Behagen. Denn ich weiß: die and'ren sind die Doofen.
Noten wilde fahnen (pdf, 16 KB)
Jenseits der Jugend
Sich beim Essen hartnäckig ins eigne Mundwerk zu beißen, hat er in Jahrzehnten der Jugend echt noch nie geschafft. Keine Panik, sagt die Schwiegertochter, das sei nur die Vergreisung. Äße er halt etwas weniger und tränke Kräuterschnaps. / Jäher Schwindel schon beim Bücken nach der Fußmatten-Zeitung. Zwei Minuten später vergessen, wo das Scheißblatt liegt. Keine Panik, sagt die Schwiegertochter, das sei nur die Vergreisung. Braucht er bloß ein Tagebuch zu führen, das Sekunden siebt. / Dafür graben nachts die Träume nur noch aus, was ihm peinlich. Anlässe zur Freude schickt ihm sogar der Tag nicht mehr. Keine Panik, sagt die Schwiegertochter, das sei nur die Vergreisung. Wenn er erst im Rollstuhl säße, blies der Fahrtwind den Kopf leer.
Noten jenseits jugend (pdf, 17 KB)
Keine Mörder
Keine Mörder weit und breit im Land. Man verdingt sich höchstens bei Opel am Band. Fährt im Geländewagen zum Baden. Schickt dem Partner des Unfalls nen Kranz. / Keine Mörder in der Schweinemast. Unser Vati kotzt nach dem Steak Gallensaft. Mutti wird auch nicht jünger. Der Dünger auf den Getreidefeldern saugt Kraft. / Keine Mörder. Unser Lehrer klickt auf die Panikbilder, die Drosten uns schickt. Schwesterchen lüftet tapfer die Maske. Auch ich selber bin fast schon erstickt.
Noten keine moerder (pdf, 17 KB)
Künstlerglück
Ein Gemälde ist stets schnucklig, könnts mit einem Blick angucken. Nehmt dagegen alle Manuskripte, die man umblätternd entwickelt. Kannst vom Bildschirm weg ans fernste Fenster treten: hilft nichts, Freund, du mußt sie lesen. / Gut hams auch die Komponisten, stapeln Töne wie Obstkisten zu Akkorden, ganzen Partituren – wunderschön geballte Fuhren. Fing ein Schreiber an, die Silben so zu stapeln, hätten wir den Turm zu Babel. / Macht ein Goldschmied Taschenuhren, braucht er keine Psychokuren. Hat die ganze Welt wie eine Erbse, durchgepumpt von seinem Herzen. Muß ern Rädchen tauschen, weils beim Drehen tutet, hilft ihm nur noch eine Lupe.
Noten kuenstlerglueck 2 (pdf, 18 KB)
Ländler
Über den Buckeln der Landstraße flirrt heiße Luft. Vom Pappelhain tru-udelt wolliges Zeug übern Fluß. Pan hat die Schafe, damit sie nicht schwitzen, geschorn. Ich laufe mir andächtig Blasen, den Kuckuck im Ohr.
Noten laendler (pdf, 17 KB)
Libertärer Marsch instrumental (2/4, nicht schnell)
Noten libertaerer marsch (pdf, 20 KB)
Liebes Kätzchen
Wie himmlisch, himmlisch, meine Sü-üße, dein zartes Fell zu strei ei ei eicheln, während deine Magendrüsen Spatz und Mäuschen einspei ei ei eicheln.
Noten kaetzchen 2 (pdf, 13 KB)
Lied der Zamirer Zora
Bin weder Zicke noch Bu-usenwunder, koch auch wahrlich nicht gut. Doch, ihr Schnösel am Rampenlicht, dafür hab ich Grips und Mut. Ja, wer die fesche Zora kriegt, macht einen guten Fang. Doch bei der Kripo sind alle Kerle dumm wie ne Flunder.
Noten zora zamir (pdf, 15 KB)
Lob des Handwerks
Dreh ich ne Schraube ins Holz, beschwert sich nicht mal ein Specht. Fährt meine Sense flott durchs Gras, bleibt Nachbars Hund ungeweckt. Ja, Handwerk erzeugt keinen Lärm. Dafür schenkt es dir Stolz. Und fehlt der Stift, fegts dir umsonst das Gedärm.
Noten lob handwerk (pdf, 14 KB)
Ludwigs Ferkel instrumental (2/4, flott)
ludwigs ferkel noten (pdf, 24 KB)
Mars-Marsch
Hatte im Urlaub ein böses Erwachen. Dachte mir, es sei ganz nett auf dem Mars. Schon am Flugplatz werd ich gerempelt, starrn dort alle bloß in die Hände. Ohne ihre Zwergcomputer sähn die Marsianer ringsum Schwarz. / Must're am Marktplatz die weiblichen Leute. Doch es fällt mir schwer, die Nasen zu seh'n. Alle, die den Platz überhasten, tragen flotte Atemschutzmasken. Wie sie's wohl beim Küssen schaffen, daß die Viren nicht zur Blase weh'n? / Freilich, man hat hier auch Schutz für die Ohren. Daraus dröhnt ne wahrlich wüste Musik. Sträubst du dich, ist's gleich Sabotage, und schon führ'n dich siebzig Soldaten zu der nächsten Venus-Fähre, denn zurück fuhr hier noch nie ein Schiff.
Noten mars-marsch (pdf, 17 KB)
Mein größter Feind
Glas klirrt. Auf meinem Frühbeet liegen hundert Scherben. Aber die Nazis warns nicht. Hab wohl zu wütend am Riegel gezerrt: klemmte widerspenstig, Rost oder viel zu spät Frost. Ja, mein Alter war im Jähzorn auch sehr stark. Starb am dritten Herzinfarkt. / Erich schreibt mir, ich hätte ihn zu tief beleidigt. Unsere Freundschaft sei aus. Nannte ihn Hohlkopf, weil er „Pandemie“ nie in Gänsefüßchen setzt, denn er glaubt fest an sie. Ja, die Vorwürfe sind fast mein liebster Sport. Hoffentlich nicht bis zum Mord. / Petra schimpfte, sie wäre keine Stufe vor dem Thron meines Rechthabertums. Ließ mich, den Herrscher, ganz schmachvoll im Stich. Und so häuf ich Gram auf Gram, weil man gegen mich ist. Ach, mein größter Feind tarnt sich mit Hammelpelz. Fürchte fast, ich bin es selbst.
Noten groesster feind (pdf, 17 KB)
Mein neues Fahrrad
Mein neues Fahrrad bietet einunddreißig Gänge, für jeden Tag des Monats einen andren. Hinter dem Sattel hats nen extra Rückwärtslenker. Und hat nen Dopingpaß als Schieber in der Lampe.
Noten fahrrad 2 (pdf, 16 KB)
Mückentanz
Was gibt es Schönres als Mücke zu sein. Mücke ist klein. Mücke sticht fein. Sind ihre Häute nun weiß oder rot: Hauptsache blutreiche Leute. Bin für Malaria, Pest oder Tollwut gut, ganz wies behagt, für nen Fingerhut Blut.
Noten mueckentanz (pdf, 15 KB)
Mukesh
Zwölf bin ich, spiel mit Kumpels in nem Granitbruch am Schlagbohrhammer täglich zehn Stunden „Rüttel mich“, weil sonst die Deutschen jammern. / „Grabstein schön, aber kost‘ zuviel!“ Deshalb Lärm, Staub und Sonnenbaden für die Kinder, die kastenlos im fernen Drecknest saßen. / „Mukesh“, tröstet mein Vater mich, „nächstes Mal wirst du hochgeboren!“ Werd vielleicht von nem Discoboß zum Türsteher erkoren.
Noten mukesh (pdf, 15 KB)
Mutter hol die Kinder rein
Verfaßt Herbst 2021
Früher schickte Kaisers Kanzler blauberockte Häscher. Sackten nur die ältren Knaben ein fürn Schlachtfeld-metzger. Doch jetzt hat der Kanzler Drohnen und paar Kampfroboter. Führt die Kriege reibungsloser ohne Menschenschotter. Mutter, hol die Kinder rein! Der Impfarzt biegt bereits um Almeroths Ecke. Nimmt auch Babys, gibt ja sowieso zuviel. Solln sie doch verrecken!
Noten mutter hol die kinder rein 3 (pdf, 16 KB)
Neben den Millionen
Neben den Mill‘onen ohne Broterwerb gibts auch paar Handvoll Millionenerben. Das sind häufig blutige Laien, auf die Stellenvermittler speien. / Abtreibung ist Frevel, wie mein Pastor flennt, weil man doch dadurch des Kinds Wachstum hemmt. Soll erst Mumps und Arschtritt genießen und dann an der Front für uns schießen. / Mama ist ne Meisterin im Klimaschutz, seht wie sie ohne Gift wienert und putzt. Hagelt's weltweit schwäbische Bomben, steigt der Wert von Papas Goldplomben.
Noten millionen (pdf, 15 KB)
Odenwälder Hochzeitsmarsch
Nach der Trauung nehmen die Vermählten strahlend Platz im Feuerwehrauto. Glaubt mir, wenn sie bald einander quälen, heulen die Sirenen nicht mehr froh.
no hochzeitsmarsch (pdf, 27 KB) und
Aufnahme Reitmeier solo 2012: odenwaelder hochzeitsmarsch (mp3, 1,172 KB)
Ohrenschmerz
Wie man weiß, lassen sich Nasen und Münder gut verschließen bei Gefahr. Doch für mich wärs häufig noch gesünder, machten die Behörden meine Ohren dicht, mir den Lärm der Welt zu ersparn. Motorsense, Gartenpartybässe, Hund und Wärmepumpe heuln, begleitet von den flotten Radioschwätzern, die mein Hirn zerbeuln.
Noten ohrenschmerz (pdf, 15 KB)
Orte der Kindheit
Orte der Kindheit, ihr seid verlorn. Wo ich in See stach, suhlt sichs Schwein. Ritt durch die Klappen der Katzen wie durch ein Scheunentor, Scheunentor! Unsereins wird groß; sie schnurren ein.
Noten orte kindheit (pdf, 15 KB)
Pudels Mondscheinblues
Die zerschlagenen Akrobaten und der Zirkusclown spieln lustlos Skat um die Reste des Eintrittsgelds. Der Pudel verdrückt sich ins Zelt, wo er mitten im Sand der Mane-ege nen Kringel setzt, der wie vom Ofenblech dampft.
Noten pudel mond (pdf, 14 KB)
Schock laß nach
Ich sage euch ade. Hab meinen Schuldigen endlich gefunden. Steuert nen top ICE. Ich aber steh am Ausgang des Gotthardtunnels.
no schock (pdf, 26 KB)
Selbstermächtigung
Sag mal, Staatschef, wer hat euch ermächtigt, Kernwaffen zu führn, um damit die Völker zu erpressen, die sonst wie Lausbuben Unmut schürn. Ja, du Esel, wer denn wohl? Unsre Armee hat sich belohnt. / Sag mal, Vorstand, wer hat euch beauftragt, dieses Blatt zu führnund den Linken mundgerecht und lautstark korrekte Losungen einzurührn. Ja, du Esel, rate mal. Unser geballtes Startkapital. / Sag mal, Schöne, wo nimmst du das Recht her, Köpfe zu verdrehn. Banker, Denker, sogar Degenfechter wollen mit dir in die Oper gehn. Ja, du Esel, woher nur? Von der Natur. Von der Natur.
Noten selbstermaechtigung (pdf, 16 KB)
Septemberlied
Streife ich zum Fluß längs der Hecke, kleben sich die Fäden der Spinnen an mich, als wär ich Teig. Und dann juckts mich. Hab gehört, die Zecken springen an auf Selbstmitleid. / Hör' mal, Käpt'n von diesem Lastkahn, fährst du nicht mit Weibern und Enkeln in ne heilere Welt? Hätt' für'n Notfall auch nen guten Schlachtplan. Nur fehlt mir ne Stange Geld. / Warum immer grad' im September diese Ahnung, daß man's Geschick des Laubes teilt und verfault? Kann man sein Gemüt nicht einfach ändern, wie man mal flußaufwärts krault?
Noten septemberlied 2 (pdf, 17 KB)
Siebenschläfer
Siebenschläfer scheint mir ne Verhöhnung, toben sie doch gerne nachts über meinem Bett auf meinem Dachboden herum. Kegeln mit den eignen Ködeln, dann wird wieder genascht. Fressen meine Ökomattendämmung, denn die ist gesund.
Noten siebenschlaefer 2 (pdf, 16 KB)
Telefonat zu einem Mutterbauch
Hörst du mich, Fö? Dann erspar dir diese Qual, überlegs dir noch mal. Jahr für Jahr Angst! Bis du als Verkalkter nicht mehr ins Bett pissen kannst. / Hörst du mich, Fö? Plötzlich macht dein Fahrrad "paff" und "puff": Hinterrad platt. Wie du dann schiebst! Und dir jedes Mal der Schweiß ausbricht, wenn's einer sieht. / Hörst du mich, Fö? Lebenslänglich Jammertal, weil du ständig versagst. Dann lieber gleich! Sträubst du dich nur tüchtig, wird deine Hebamme bleich.
Noten telefonat (pdf, 17 KB)
Überdruß
Unmengen Politiker, das hält kein Land aus, nimmt auch kein Pfandhaus. Soll man die ans Mastvieh verfüttern? Schickt sie zu ihren Müttern. / Ringsum Akademiker, die das verseuchte Bargeld beleuchten. Soll man die zum Straßenbau schicken, Autos in' Graben drücken? / Wo man hinguckt, Polizei, Trennstrichewächter, Knast für Gelächter. Soll man die dem Mondkalb zumuten? Das plärrt nach Streuselkuchen. / Unten herrscht die Schafsgeduld, nur nicht anecken, lieber verstecken. Soll man da noch Zuversicht mimen und seinem Volke dienen?
Noten ueberdruss (pdf, 16 KB)
Überfluß
Glitzernder Rauhreif auf Wiesen und Äckern. Unter den Bäumen rote Lachen wie Blut. Das sind die Äpfel, die der Bürger nicht leiden kann; muten ihm Tag für Tag kostenloses Lächeln zu.
no ueberfluss (pdf, 28 KB)
Um die Wurst
Warum sieht man alle Frauen die Würste immer schräg anschneiden? Weil alle Männer aufs Ende pochen, statt sich am Augenblick zu weiden.
Noten wurst 2 (pdf, 17 KB)
Verkohlungs-Boogie
Hört mal, unsren Superreichen geht es ziemlich mies. Bankpleite, und niemand weiß, wohin mit all dem Kies. Wenn dann in den Hundetempeln auch noch der Preis für Bioknochen steigt: Wer ist daran schuld? Ich glaub, das viele CO². / Brasilien haut schon längst den Regenwald zu Klump, weil er in die Städte zu viel Kohlenstoffe pumpt. SchülerInnen ohne Atemschutz-masken landen auf der Polizei. Wer ist daran schuld? Jawohl, das viele CO². / Ki-ew hat die Krim verloren, weil das Schwarze Meer derzeit in den Donbaß steigt, ade, Panzerverkehr! Deutsche Tafeln hoffen neuerdings auf rotgrünen Nahkampf-Wunderbrei. Enthält, wie man hört, nicht eine Spur von CO².
Noten verkohlung (pdf, 19 KB)
Walnußpost
Leise rieselt das Laub. Entführt wirds vom plappernden Flüßchen. Zum Teil fällts aus dem Walnußbaum, vermischt mit verspäteten Nüssen. Ein Stein bricht vielleicht eine auf. Tänzelt da nicht ne schicke Schalenhälfte? Bringt mich zum Mittelmeer, bei dieser Kälte!
Noten walnusspost 2 (pdf, 18 KB)
Wär ich ein Schmetterling
Wär ich ein Schmetterling. labte ich mich nur an Knospen; sämtliche Frauen bieten derer stets zwei. Doch all den Frauen, die mich streifen, werden die Blicke frostig: Mir fehlt das so verlockende Schmetterlingskleid.
no schmetterling (pdf, 26 KB)
Weltall- und Loch-Walzer
Wenns All viele Häute hätt und sich als Zwiebel verstände, käme einer, ders schälen wollt, um es am Spieß zu braten, ich wette schon bald an ein Ende. Doch wir stehn vor einem Loch, welches keinen Rand hat. Das begreife, wer im Kopf kein‘ Verstand hat. / Phy-ysiker spielen jetzt unsre verja-agten Götter. Schieben Sternhaufen, Riesenent-fernungen, ganze Kosmen umher mit gekrümmten Zollstöckern. Doch wir stehn … / Du-uckmäuser raten mir vorm Ungeheuren zu Demut. Ja, so halten sies hier mit den Banken und Staatgebilden schon immer, und wenn es auch weh tut.
Noten loch-walzer (pdf, 17 KB)
Wie wärs denn mit nem Hund
Du bist verzweifelt, weil dich niemand braucht? Ja, Gott, ein Kind, das war dein größter Wunsch. Jedoch, eh du dich umbringst: wie wärs denn mit nem Hund? Der lechzt nach Liebe. Um dir zu gefalln, reißt er sich alle Beine aus. Seht, wie er nach dem Stöckchen ohne Leine braust. / … Der lechzt nach Freiheit. Und so pinkelt er, wies ihm gefällt, Laternen an.Setzt fleißig Haufen, die der Staat entfernen kann. / … Der lechzt nach Feinden. Wenn dich einer schmäht, indem er knurrt: "Du Affenschwein!", fetzt ihm dein Hund die Wade ohne Waffenschein.
Noten hund vielleicht (pdf, 17 KB)
Windräder
Uij, meine Nachbarin legt ihre Bäume um! Sagt, sie hatte kein Spaß mehr dran. Und jetzt pflanzt sie paar Windräder. Die sind aus Stahlbeton, dick wies Haus, und deshalb trotzen sie jedem Sturm und selbst dem Splintkäfer. / Hat weder Ärger mit Laub, das im Herbste fällt, noch mit Vogelkot, brütet doch dieses Pack nie in Windrädern. Die sind aus … / Hat dafür kostenlos eigenen Haushaltsstrom, beispielsweise für'n Staubsauger:
Gegenspieler der Windräder. Die sind aus …
Noten windraeder (pdf, 16 KB)
Ziegen instrumental (2/4, flott)
Noten ziegen (pdf, 17 KB)
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