Mittwoch, 19. Juli 2023
Leon

Werfen Sie zunächst einen Blick auf das Titelblatt der CD-Verpackung und die in der Schachtel versteckte Projekt-beschreibung. Das wird Sie vielleicht schon ködern. Die 28 Stücke sind unterschiedlich stark besetzt, jedoch alle über-zeugend, wie wir hoffen. Hier, als Hörprobe, ein dünnes [abgang 2 (mp3, 2,490 KB) ] und ein üppiges Stück [hurtiges fluesschen (mp3, 1,810 KB) ]. Bestellungen über Startseite unten. Bei Postversand haben Sie 11 Euro zuzüglich 2 Euro fürs Verschicken zu zahlen. Können Sie glaubhaft machen, noch ärmer als die sprichwörtliche Kirchenmaus zu sein, kriegen Sie die Platte umsonst. Die Kirche selber ist übrigens, mit rotgrüner Amtshilfe, stinkreich.

Möchten Sie meine grundlegenden Noten („Leadsheets“) nachschlagen, gehen Sie bitte auf den schon etwas älteren Beitrag Meine Musikproduktion. Durch ihn wird auch einigermaßen deutlich, wie es zu der neuen Platte kam. Das heißt, meine erstaunliche Hartnäckigkeit in der Suche nach geeigneten Mitstreitern ist dort nicht erwähnt. Im übrigen können Sie meinen damals noch behelfsmäßigen Vorschlag für die Auswahl mit der jetzigen, von Christian Nagel bestimmten Titelliste vergleichen. Nagel entschied sich zum Beispiel für drei Titel von meinen alten Platten, die sich in meinem Vorschlag gar nicht finden. Hier ist die neue Liste, wobei die Texte, wie in der CD-Schachtel, gleich hinzugefügt sind.

Für den 5. August ist eine öffentliche Aufführung etlicher Stücke in Freiburg im Breisgau geplant, sogar in einem echten Barockschloß. Sie selber können die Werke selbst-verständlich gern in Kneipen oder auf Flößen nachspielen, sofern sie die Quelle nennen und auf avantgardistische oder sonstige Entstellungen verzichten. Über entspre-chende Nachrichten wäre ich dankbar.

Teilen Sie mir auch unbedingt mit, falls Ihre Heimatzei-tung eine Lobeshymne auf Leon bringt. Ich habe vor, die wichtigsten oder aberwitzigsten Stimmen hier vorzu-stellen.


Stimmen 2023

→ Eine Bildende Künstlerin, für die ich einst häufig als Aktmodell arbeitete, versichert mir am 15. August brieflich, die CD sei »wirklich was Besonderes. Ich finde sie instrumental sehr gut, soweit ich das beurteilen kann.« Nur hapere es vielleicht noch mit der Textverständlichkeit. Man verstehe die SängerInnen meistens schon; es gebe aber immer wieder Wörter, die jemand, der den Text nicht kennt, eben nicht verstehe. Insofern sei es prima, daß die Texte im Booklet mitlesbar sind. Dann fügt sie mit Absatz hinzu: »Es sind ja, obwohl sie zunächst leichtfüßig und lyrisch daherkommen, philosophische Texte (ich hoffe, ich drücke mich richtig aus); man ist daher nicht, wie sonst, den SängerInnen immer ein paar Worte voraus, sondern muss im Gegenteil höllisch aufpassen, was kommt.« Das mache aber Spaß und sei eigentlich sehr schön! Für die SängerInnen dagegen sei es vermutlich streckenweise richtig schwierig. Dann spricht sie noch die Hoffnung aus, die CD könnte für manche ein guter Einstieg in meine – wie ich ja oft schimpfte – weitgehend ignorierten Prosaarbeiten sein.

→ Eine alte südhessische Freundin, die in der Theater-branche arbeitet und nebenbei Cello spielt, schreibt mir am 23. August per Urlaubspostkarte, meine Lieder seien »so versponnen, weltentrückt (das meine ich positiv) und introvertiert, auch voller Witz; einige kannte ich schon, oder so ähnlich, aber jetzt, mit der neuen Instrumentie-rung, klingt alles rund, dafür ist das Improvisierte verschwunden.«

→ Der gegenströmige, vielbeschäftigte Publizist R., früher zeitweise selber als Musikproduzent tätig, schreibt mir am 12. September auf Nachhaken: »Danke für den Reminder. Hier ist wieder so viel los, dass ich nicht dazu komme, alle Nachrichten zu beantworten. / Die CD habe ich wenige Tage nach Erhalt bereits angehört – und sie gefällt mir sehr gut. Schönes Songwriting, gute Arrangements und Inhalte mit Spitzen. Das ist insgesamt ein sehr gelungenes Projekt, dem ich viel Aufmerksamkeit wünsche! / Vielen lieben Dank nochmals für die Zusendung der CD. Ich werde diese gerne in einem meiner künftigen Texte über Kunst und Kultur erwähnen.«

→ Am 15. September dankt mir der schon recht betagte, gleichwohl nach wie vor unangepaßte Berliner Schriftsteller S. für die ihm verehrte CD – »mit deinen Gedichten in der originellen Vertonung von Christian Nagel.« Der Zusatz ist nicht ganz korrekt. Meine Liedtexte waren nie Gedichte, und vertont habe ich sie selber. In Christian Nagel hat man den kongenialen Arrangeur der Stücke zu sehen. S. verrät mir, er habe die Platte gleich mit in den Bretagne-Urlaub genommen. »Und gerne gehört. Du verstehst dich auf die kurze lakonische Form. Die Zwerglieder mit überraschender Pointe wie Sängen Vögel, Brett-Rag oder Kriege gefallen mir am besten. Und die Vertonung hat Pfiff.« Da fällt mir ein: der regelmäßige Ossietzky-Autor F. aus Sachsen-Anhalt, auch nicht mehr der Jüngste, stellte dagegen (brieflich am 12. August) den Song Schneeschippen als »wunderbar« heraus. Wahrscheinlich litt F. gerade unter den angeblich völlig überdrehten Sommer-Temperaturen. S. wünscht der Platte jedenfalls Erfolg »und dir weiterhin viel widerständigen Geist und Witz.«
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