Montag, 15. Dezember 2025
Leni Riefenstahl
ziegen, 15:01h
Verfaßt 2023
Als die bekannte Filmregisseurin (1902–2003) in ihrer Villa am Starnberger See ihren letzten Atemzug tat, war sie 101. Das nenne ich beachtlich. Noch mit 71 soll sie wegen einer neuen Leidenschaft für Unterwasserfotografie einen Tauchschein gemacht haben. Auch im Bestreiten zahlreicher Vorwürfe wegen ihrer Karrierefrau-Rolle im »Dritten Reich« zeigte sie sich hartnäckig. Am liebsten gab die ehemalige Berliner Tänzerin und Schauspielerin den politischen Einfaltspinsel. Sie hatte sich nie für Politik interessiert – immer nur für Kunst. Bei dieser Rolle konnte sie immerhin auf ihre erfolgreiche »Entnazifizierung« um 1950 bauen. Nach mehreren Spruchkammer-Verfahren fiel damals die Entscheidung, sie sei nur »Mitläuferin« gewesen. Dadurch verlor sie lediglich das passive Wahl-recht. Sie konnte also nie mehr die erste weibliche germa-nische Bundespräsidentin werden. Vor den Kammern hatte sie sich darauf berufen, nie Parteimitglied gewesen zu sein. Das entsprach ausnahmsweise den Tatsachen. Überdies hatte sie, wie üblich, ein paar günstige Persilscheine vorgelegt. Damit waren ihre berühmten Propagandafilme über drei NSDAP-Reichsparteitage sowie die Berliner Olympiade von 1936 vom Richtertisch gewischt. Zum Olympiafilm machte sie außerdem geltend, er habe auch im Ausland Lob und Preise eingeheimst. Sie war eben eine große Lichtspielkünstlerin. Nach etlichen Quellen war sie freilich auch enorm ehrgeizig, entspre-chend willensstark und lügenfreudig und wiederholt recht skrupellos auf ihren Vorteil bedacht. Aber das sollen ja allgemein-menschliche Züge sein. Die hatte sie möglicherweise als eine der ersten deutschen Frauen überhaupt für sich reklamiert. Mit Adolf Hitler verstand sie sich blendend. Von Goebbels wurde sie noch 1944 auf die Gottbegnadeten-Liste gesetzt.
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Als die bekannte Filmregisseurin (1902–2003) in ihrer Villa am Starnberger See ihren letzten Atemzug tat, war sie 101. Das nenne ich beachtlich. Noch mit 71 soll sie wegen einer neuen Leidenschaft für Unterwasserfotografie einen Tauchschein gemacht haben. Auch im Bestreiten zahlreicher Vorwürfe wegen ihrer Karrierefrau-Rolle im »Dritten Reich« zeigte sie sich hartnäckig. Am liebsten gab die ehemalige Berliner Tänzerin und Schauspielerin den politischen Einfaltspinsel. Sie hatte sich nie für Politik interessiert – immer nur für Kunst. Bei dieser Rolle konnte sie immerhin auf ihre erfolgreiche »Entnazifizierung« um 1950 bauen. Nach mehreren Spruchkammer-Verfahren fiel damals die Entscheidung, sie sei nur »Mitläuferin« gewesen. Dadurch verlor sie lediglich das passive Wahl-recht. Sie konnte also nie mehr die erste weibliche germa-nische Bundespräsidentin werden. Vor den Kammern hatte sie sich darauf berufen, nie Parteimitglied gewesen zu sein. Das entsprach ausnahmsweise den Tatsachen. Überdies hatte sie, wie üblich, ein paar günstige Persilscheine vorgelegt. Damit waren ihre berühmten Propagandafilme über drei NSDAP-Reichsparteitage sowie die Berliner Olympiade von 1936 vom Richtertisch gewischt. Zum Olympiafilm machte sie außerdem geltend, er habe auch im Ausland Lob und Preise eingeheimst. Sie war eben eine große Lichtspielkünstlerin. Nach etlichen Quellen war sie freilich auch enorm ehrgeizig, entspre-chend willensstark und lügenfreudig und wiederholt recht skrupellos auf ihren Vorteil bedacht. Aber das sollen ja allgemein-menschliche Züge sein. Die hatte sie möglicherweise als eine der ersten deutschen Frauen überhaupt für sich reklamiert. Mit Adolf Hitler verstand sie sich blendend. Von Goebbels wurde sie noch 1944 auf die Gottbegnadeten-Liste gesetzt.
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