Donnerstag, 6. März 2025
Reinhold der Kinderdieb / Erfolg
ziegen, 09:26h
Die Aussicht, als 75jähriger Eigenbrötler zu einem Fami-lienglück zu kommen, für das es normalerweise entbeh-rungsreicher, oft lästiger Anbahnung und über die Jahre Nerven wie Drahtseile bedarf, müßte eigentlich verlockend sein. Es wäre eine echte Alternative zu meinem erfolglosen Schreiben und zu meiner nicht immer erbaulichen Einsamkeit.
~~~ Selbstverständlich würde einem wie mir kein Mensch ein Kind anvertrauen, geschweige denn Vater Staat täte es. Aber vielleicht könnte man eins rauben? Vor einigen Jahren ging der deftige Unfall eines Privatflugzeuges durch die Presse. Der wohlhabende Pilot aus Kanada war mit seiner kinderreichen Familie dem Winter nach Süden in die Karibik ausgewichen. Man badete, wurde knusprig braun und flog wieder zurück. Fast schon zu Hause, erlitt die Piper jedoch einen Maschinenschaden, fiel in ausgedehntes, kaum besiedeltes Waldgebiet und brannte trotz des Schneetreibens aus. Man dachte zunächst, es hätte keinen Überlebenden gegeben. Aber dann tauchte Kilometer von der Unfallstelle entfernt ein siebenjähriges Mädchen bei einem Häuschen am Dorfrand auf. Es trug weder Mütze noch Wintermantel. Natürlich war Mareike Soundso, wie sie sich vorstellte, ziemlich erschöpft. Dem alten Mann, der ihr verblüfft öffnete, erzählte sie die Unfallgeschichte nur unter Mühen. Er gab ihr Wasser und Vollkornkekse und pflanzte sie in seinen Schaukelstuhl am Ofen. Sie war ein richtiger blonder Molch, dachte er nicht ohne Wohlgefallen. Gleichwohl beging er dann den Fehler seines Lebensabends: er ging zum Telefon und alarmierte die Behörden.
~~~ Hier klopft bereits der erste Pferdefuß an. Selbst bei aufsteigenden Raubgedanken käme ich, bei meiner Moral, kaum umhin, ärztlichen Beistand zu holen. Schließlich kann das Mädchen innere Verletzungen oder das berühmte Trauma haben. Nun ja. Dann müssen wir eben zumindest teilweise von mir absehen und den Alten zu einem ehemaligen Mediziner machen. Im nahen Kreisstädtchen stieg er zum Leiter der Anästhesie auf. Die Leute nahmen das so hin. Der Oberbürgermeister entließ ihn mit einer Ehrenurkunde in den Ruhestand. Da fing Reinhold mit dem Schreiben an. Er entpuppte sich als begabter Stilist und machte auch vor der Medizinmafia nicht halt. Aber niemand wollte seine Aufsätze drucken. Den einen waren sie zu radikal, den anderen zu altmodisch.
~~~ Was Wunder, wenn das Mädchen inzwischen am Ofen einzuschlummern droht. Nennen wir es Andja, wie sie es selber vorschlägt, nach der Ziege des Fischers Gorian aus einem bekannten Jugendbuch. Reinhold läßt sie geistesgegenwärtig ihre Auskunft bestätigen, bis zu seiner Haustür habe niemand sie beobachtet. Dann schläft sie ein. Bis zum Mittagessen des folgenden Tages – ganz bestimmte Nudeln auf ihren Wunsch! – kann Reinhold noch immer kein Trauma an Andja entdecken. Im Gegenteil erzählt sie ihm durchaus günstige Dinge aus ihrem Vorleben. Sie war gar nicht das Kind von dem blöden Piloten, sondern nur Weihnachtsgast. Ihre Mutter, eine Nichte des Piloten, war gestorben, und jetzt trug er sich mit dem Gedanken, das Waisenkind zu adoptieren. Zu dem Badeurlaub hatte er Andja geradezu überreden müssen. »Da habe ich aber noch mal Dusel gehabt!« grinst Andja über den Nudeln. Reinhold nutzt die Chance, ihr das Versteckspiel, das er plant, in schönsten Farben auszumalen. Er schärft ihr ein, sie sei jetzt Andja Soundso, die Tochter seiner eigenen verstorbenen Nichte, und trete zweifelsohne in ein verlockendes, genauso gesundes wie spannendes Landleben ein. Sie dürfe sich natürlich nicht aus Versehen verplappern. Aber bei ihrer Intelligenz sei das wohl kein Problem, schmeichelt ihr Reinhold, der vielleicht Mediziner, dagegen kein Meisterpädagoge war.
~~~ Nach drei Tagen stehen zwei Ziegen im Stall. Andja beteiligt sich begeistert an jeder Haus- und Stallarbeit. Abends liest ihr Reinhold oft vor. Ein Fernsehgerät hat er nicht. Andja ist glücklich und kommt mit einigen Nachbarskindern gut aus. Vielleicht war die Nichte des Piloten gar kein so übler Charakter, schade um sie. Reinhold vermeidet es allerdings, in den Plaudereien mit Andja nach ihrer Vergangenheit zu bohren. Deshalb kann er sie auch nicht fragen, in welcher Schulklasse sie war. Um die Schule selbst kommt er freilich nicht herum. Das würden die lieben Nachbarsleute nicht dulden, ein verwildertes Kind im Dorf. So offenbart sich Reinhold wohl oder übel der Tochter einer alten Freundin. Die Tochter leitet das Sekretariat des Schulrats. Nach erster Verblüffung ist Beate von dem Fall angetan. Da kriegt der alte Eigenbrötler doch wenigstens wieder Lebenssinn und die entsprechende Freude. Beate sorgt sowohl für die Anmeldung von Andja Soundso bei der Meldestelle wie in der Grundschule. Normalerweise bedarf es dafür der Eltern und deren Personalausweise, doch mit der netten und humvorvollen Chefsekretärin des Schulrats kann man wohl einmal unbürokratisch verfahren.
~~~ Die Grundschule liegt im Dorf. Andja wird in die zweiten Klasse aufgenommen. Die LehrerInnen schätzen sie, obwohl sie anscheinend zum Träumen neigt und am liebsten Indianerbücher liest. Schließlich ist Reinhold, der sie morgens stets zur Schule begleitet, ein Pflegevater von akademischem Rang. Mit den Klassenkameraden gestaltet sich die Sache allerdings problematischer. Sie hängen lieber am Computer statt am Euter einer Ziege. Sie träumen vom jeweils neusten Smartphone und lachen Andja aus, wenn ihr Daumen wie ein betrunkener Holz-knecht über das Touchpad torkelt. Weitere Hänseleien bleiben nicht aus. Andja wird zunehmend geschnitten.
~~~ Als nächstes dickes Problem stellt sich Reinholds Schwägerin Luise heraus. Die knapp 60jährige lebt in der nächsten Großstadt. Sie hatten sich sehr selten gesehen. Nun jedoch bekommt Luise Wind von den neuen Verhältnissen in ihres Bruders Dorfhaushalt und entschließt sich zu einer Inspektion vor Ort. Sie ist erschüttert, obwohl das Blech der Küchenspüle blinkt. Er könne ja wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, zetert sie schließlich, sich ein blondes Mädchen ins Haus zu holen! Wo Andja überhaupt herkäme und wer ihnen das erlaubt habe? »Ich kann mir schon denken, was dich treibt, mein liebes Schwagerherz! Du fütterst die blonde Fischgräte fett, und wenn sie 13 oder 14 ist, liegt sie jeden Abend bei dir im Bett!«
~~~ Nachdem sie wieder abgedampft ist, kann sich Reinhold an fünf Fingern ausrechnen, sie wird ihn verpfeifen, somit die Fürsorge oder die Polizei, vielleicht auch gleich beide, auf ihn hetzen. Er grübelt die halbe Nacht, wie er sich und seinen Schützling aus der Klemme ziehen könnte. Wahrscheinlich gar nicht! fürchtet er. Die Pistole in seinem Kleiderschrank fällt ihm ein. Er besorgte sie sich bald nach seiner Pensionierung, weil ihm die Alternative, ein Wachhund, zuwider war. Es hatte Einbrüche und faschistische Parolen im Dorf gegeben. Anderntags kramt er die Pistole hervor, ölt sie neu und verschwindet, während Andja in der Schule ist, mit ihr und dem Päckchen Patronen in einem stillgelegten Steinbruch des Waldes. Erfreulicherweise funktioniert sie noch. Er übt das Zielen. Auf dem Rückweg sagt er sich freilich: wenn es hart auf hart kommt – Streit und Feuergefecht in seinem Vorgarten – bleibt nur noch Andja übrig. Denn es ist klar, die Uniformierten werden mich, den angeblich Verrückten oder Tobsüchtigen, erschießen. Aber hieße diese Lösung nicht, Andja im Stich zu lassen und den Mühlen der Behörden auszuliefern?
~~~ Nach der Pistole fällt Reinhold ein Bericht über die Zwergrepublik Ümmershand in Südthüringen ein, der ihn ziemlich beeindruckt hatte. Er findet ihn, zusammenge-faltet, in einem Buch stecken und liest ihn gleich Andja vor. Dann teilt er ihr seine Befürchtungen die Behörden betreffend mit. Er tippt auf den Bericht und fährt mit zuversichtlichem Lächeln fort: »Vielleicht haben sie da eine Art Notaufnahme, Andja … Am besten, ich rufe gleich mal an. Sollten sie uns empfangen, packen wir die Koffer, meine Liebste! Wir brauchen ja keinem auf die Nase zu binden, wohin wir verreisen! Jedenfalls ist dann dein Ärger in der Schule Vergangenheit.«
~~~ Wachsame Köpfe könnten vielleicht einwenden: So-bald Entführer Reinhold mit seinem Schützling abtaucht, werden die Behörden ohne Zweifel sein Bankkonto oder wenigstens die Überweisung seiner Pension sperren – Ruhegeld ade! Na, dankeschön für diesen Hinweis. Dann müssen wir eben das Bankkonto vor der Abreise leer-räumen und Reinholds beträchtliche Ersparnisse auch noch in die Koffer stopfen. Die GO, wo er mit Andja Probezeit macht, verlangt kein monatliches »Ruhegeld«. Größere Spenden dagegen nimmt sie jede Wette immer gerne an.
Will einer vorbildlich wirken, genügt es nicht, beispiels-weise dem sogenannten Erfolg – Ehrgeiz und Ruhm-streben eingeschlossen – unmißverständlich in hübschen Essays abzusagen. Sondern er muß ihn aus Überzeugung verschmähen. Ja mehr noch, er muß sich ihm verweigern, weil er ihn nicht mehr nötig hat. Sein Verzicht darf also kein Opfer sein. Und er darf nun nicht etwa aus seiner Verweigerung Anerkennung beziehen, die ihn vielleicht doch noch berühmt macht. Das war möglicherweise ein Hintergedanke von Alan Sillitoes Langstreckenläufer, der seinen Sieg wenige Meter vor dem Ziel in Höhe der gefüllten Tribünen verschenkt. Somit muß der Vorbildliche selbst dann an seiner moralischen Leitlinie festhalten, wenn es kein Schwein mitbekommt.
~~~ Dieser Weg behagte Symeon Stylites gar nicht. Der fromme Christ erklomm (um 400) eine Säule in der Wüste und blieb die nächsten 30 Jahre oben. Jetzt konnte jeder sehen oder hören: Ja, dieser Mann ist konsequent, ein echter Märtyrer. Symeon gilt als Stammvater der sogenannten Säulenheiligen.
~~~ Auch Schopenhauer macht sich über die vielen Anerkennungssüchtigen lustig. Unser Dasein in der Meinung anderer werde viel zu hoch angeschlagen, obwohl doch schon die leichteste Besinnung lehre, wie sehr es, »an sich selbst«, für unser Glück unwesentlich sei, bemerkt er in seinem späten Werk Aphorismen zur Lebensweisheit [Ausgabe Kröner Verlag Stuttgart 1974]. »So unausbleib-lich, wie die Katze spinnt, wenn man sie streichelt, malt süße Wonne sich auf das Gesicht des Menschen, den man lobt, und zwar in dem Felde seiner Prätension [eingebildeten Berufung], sei das Lob auch handgreiflich lügenhaft.« Erstaunlich dagegen, »wie sehr jede Verletzung seines Ehrgeizes, in irgendeinem Sinne, Grad oder Verhältnis, jede Geringschätzung, Zurücksetzung, Nichtachtung ihn unfehlbar kränkt und oft tief schmerzt.« [57] Immerhin widerspricht sich der leidenschaftliche Eigenbrötler aber einige Seiten später [70] selber, wenn er betont: »Der Mensch für sich allein vermag gar wenig und ist ein verlassener Robinson: nur in der Gemeinschaft mit den andern ist und vermag er viel.« Das glauben bekanntlich auch anarchistische Kommunen oder Republiken. Man muß freilich noch weiter gehen und Schopenhauer versichern: »an dir selbst«, guter Mann, bist du von Hause aus erst einmal gar nichts. Du kannst deine Schwächen und Stärken nur im Rahmen jenes verspotteten Kampfes der Meinungen erkennen oder ausbilden. Ohne gefordert und gefördert zu werden, wirst du, bei deiner Kinderstube, stets ein aufgeblasener Wicht bleiben. Du wirst kein Selbstvertrauen entwickeln, das Hand und Fuß hat.
~~~ Gewiß kann diese Art von Gesellschaftlichkeit, statt zu unserer Klärung, auch zu unserer Verstörung, Verwirrung, ja sogar Abirrung führen. So viele Leute erzählen dir beispielsweise, die Konjunktion daß müsse mit Doppel-s geschrieben werden, und ein Rechtschreibroboter im Hause erspare den Zimmermann. Er mache dem angehenden Schriftsteller in beträchtlichem Ausmaß die Hände für die Inhalte frei. Daß und warum die jüngste »Rechtschreibreform« ein Riesenbetrug war, habe ich an anderer Stelle ausführlich dargelegt. Jetzt erzählt mir freilich selbst der angeblich linke Verleger Z.: wenn Sie endlich doch mal wieder ein Buch herausbringen und einen Erfolg landen wollen, Herr R., können Sie unmöglich darauf bestehen, ich möge Ihre überholte Rechtschreibung nicht antasten. Ich persönlich gebe Ihnen ja sogar recht! Aber ich bin von der Kundschaft, dem Markt, den Trends abhängig, sonst gehe ich pleite. Der Kunde wünscht eben die heute übliche Rechtschreibung. Selbst mein Setzer wird argwöhnen, mit Ihnen hätten wir einen alten Starr-kopf an Land gezogen, der eigensinnig auf seine Grillen poche, weil er sie nun schon seit Jahren treu und brav gefüttert habe. Die Konkurrenz wird die hohlen Köpfe schütteln, dürfte sich allerdings gleichzeitig, unter dem Tisch, auch die Hände reiben. Und auf der nächsten Frankfurter Buchmesse werde ich das Gespött des Jahres sein.
~~~ Nebenbei bemerkt, dürfte eine Buchveröffentlichung inzwischen auch aus etlichen anderen Gründen für einen wirklich kritischen Autor klebrig wie ein Fliegenfänger-band sein. Die Buchmessen sind kostspielige »events«, bei denen eigentlich Kotztüten ausgegeben werden müßten. Auch die ganze restliche Werbung frißt den Verlegern und Autoren die letzten Haare vom Kopf und der Volkswirt-schaft nichts als Löcher in den Bauch. Zusätzlich entwickeln sie unweigerlich Ansprüche an den sogenannten Lebensstandard, die in der Freien Republik Ümmershand als hirnrissig gelten. Das Buch selber ist kaum noch mehr als der hinterlistig ersonnene Umschlag, der es zusammenhält. Man lebt eben in der »Freien Marktwirtschaft«, und jener wirklich kritische Autor sollte dieselbe eigentlich meiden, so oft und so weit es nur geht.
~~~ Mit alledem will ich keineswegs behaupten, eine Veröffentlichung im Internet sei besser. Nein, sie dürfte sogar schlimmer sein. In meinem Fall ist sie nicht mehr als eine Notlösung. Man hofft ja doch noch darauf, irgendwann stelle sich eine nennenswerte Anerkennung durch sachkundige Menschen ein – und worauf sonst sollten sie ihr Urteil gründen, wenn nicht auf meinen Blog? Auf die erwähnten Meinungen können sie jedenfalls nicht bauen. Von mir hat niemand eine Meinung.
~~~ Wie sehr man die voraussichtliche Meinung anderer berücksichtigt, merke ich in diesen Tagen auch beim Nachdenken über die Alternative Selbstmord. Sie läßt sich ja geschickt verwerfen, indem ich argumentiere: Bringst du dich jetzt um, werden jede Wette ein paar Leute behaupten, er tat es, weil er sich verkannt fühlte. Das hielt er nicht mehr aus. Somit war er ein eitler Feigling ...
~~~ Von meiner Empfindung darüber einmal abgesehen, ist eine breite Mißachtung meines literarischen und musikalischen Werkes immerhin eine kaum zu leugnende Tatsache. Gibt es eigentlich gute oder verständliche Gründe für sie? Da kann ich natürlich nur mutmaßen. Hier und dort habe ich das schon früher getan. Jetzt zähle ich zwanglos das Folgende auf.
• Der einfachste, womöglich auch hauptsächliche Grund liegt auf der Hand: breite Mißachtung (nebenbei: fast ein Paradox!), weil mich kaum einer kennt.
• Mißachtung, weil ich selbst im schmalen Lager der Linken oder Alternativen zu viele Leute vor den Kopf stoße. Der »spirituell« Gestimmte, der Hundeliebhaber, der Autofahrer, der Rechtschreibreform- oder Corona-mitläufer, ferner die zahmen Linksliberalen, verbissenen Kommunisten, eingebildeten AkademikerInnen, einge-fleischten Pazifisten, Avantgardisten aller Art, Verteidiger-Innen des Berufskünstlertums, Gefangenen des Größen-kults – sie alle und noch viel mehr müssen mich igno-rieren, vielleicht sogar schikanieren.
• Das führt gleich zum nächsten Punkt: so mancher Kollege, ob Journalist oder Erzähler, muß mich schneiden, weil ich gar keiner bin. Vielmehr bin ich Konkurrent. Schließlich leben wir in der Freien Marktwirtschaft. Und sollten sie sogar spüren, sie wären meinen Argumenta-tionen oder meinen Darstellungskünsten nicht gewachsen, müssen sie mich hassen.
• Zuletzt vermute ich, es werde wohl auch ein paar LeserInnen geben, die sozusagen unspezifisch verärgert sind. Sie nehmen ein paar Stichproben, verziehen das Gesicht und knurren: Das ist doch kein weltanschauliches Gebäude, das der uns hier vorsetzt! Das kommt von einem verschrobenen Alten in seiner morschen Gartenhütte, wo er die paar Grillen pflegt, die zufällig bei ihm Unterschlupf gesucht haben! Diese Meinung dürfte gar nicht so einfach zu widerlegen sein. Dazu müßte ein Dritter schon das ganze Werk studieren, um mögliche Grundzüge zu erfassen – und dann hätte er auch noch die Mühe, es Schritt für Schritt zu verreißen. Alles zusammen würde ihn mindestens mehrere Monate Zeit kosten. Und wer sollte ihm die bezahlen?
~~~ Man könnte mich allerdings trösten: Wenn du es dir nachweislich mit sovielen Strömungen und Persönlich-keiten verdirbst, ist es doch auch beachtlich. Wem gelingt das schon? Folglich müßte man dich eigentlich bewundern.
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